Zehn bis 13 Jahre: 

Eltern als Gesprächspartner*innen

Im Alter von zehn bis 13 Jahren verlieren Kinder ihre Kindlichkeit und werden zu Jugendlichen. Sie beginnen, sich von den Eltern zu lösen. Das, was Freund*innen sagen und tun, wird immer wichtiger, nicht selten sogar wichtiger als das, was Eltern möchten.

Sie dürfen sich allerdings sicher sein, dass Sie weiterhin der Halt und das große Vorbild für Ihre Kinder sind. Aber im alltäglichen Miteinander zeigen Ihre Kinder dies immer weniger und die Reibereien nehmen zu. Das Anderssein und das Eine-eigene-Persönlichkeit-entwickeln wird immer wichtiger für die Kinder – und das bekommen die Eltern zu spüren. Deshalb nutzen Kinder in diesem Alter auch viel stärker WhatsApp, Facebook und Instagram. Sich selbst darzustellen und rauszukriegen, was die anderen gut oder schlecht finden, wird jetzt zu einer sehr wichtigen Beschäftigung. 

Gesprächspartner*in sein

Fast jede Jugendliche* hat jetzt ein eigenes Smartphone. Eltern können immer weniger kontrollieren, wie lange und wofür ihre Kinder das Internet nutzen. Regeln und Absprachen verlieren ihre bindende Wirkung. Bleiben Sie hartnäckig, verhandeln Sie weiter. Ein Computer oder Fernseher hat immer noch nichts im Kinderzimmer zu suchen. Aber für Eltern beginnt jetzt eine Zeit des Umlernens. Eltern müssen nun lernen, zu einer Gesprächspartner*in ihrer Kinder zu werden. Das, was Sie für Ihre Kinder möchten, wird immer häufiger nicht mehr das sein, was die Kinder selbst wollen. 


Ihre Kinder lernen jetzt nicht mehr Gehen und Fahrradfahren oder Lesen und Schreiben, sondern mit anderen außerhalb der Familie klar zu kommen, ihr Selbstverständnis mit Freund*innen und Mitschüler*innen zu entwickeln und sich in der Gesellschaft zu bewegen. Auch wenn bei Konflikten Ihre Kinder immer heftiger ihre Interessen vertreten, sollten Sie nicht das Vertrauen Ihrer Kinder verlieren. Der Streit um das Smartphone sollte nicht dazu führen, dass sich Ihr Kind abwendet und Ihnen nicht mehr von seinen Sorgen und Nöten erzählt. Es könnte noch Ihre Hilfe bei viel wichtigeren Problemen als dem Smartphone benötigen – und dann sollte es keine Scheu haben, Ihnen davon zu erzählen.

Warnung: Glücksspiel

Glücksspiele sind in Deutschland für Kinder und Jugendliche verboten. Deshalb ist ihnen auch verboten, Casinos oder Spielhallen zu betreten. Online-Casinos erhalten in Deutschland keine Lizenz und sind illegal. Das Internet kennt jedoch keine Landesgrenzen. Deshalb sind Online-Glücksspiele auch in Deutschland möglich. In vielen Online-Casinos kann man sich mit falschem Namen registrieren. Um aktiv spielen zu können, muss die Nutzer*in zwar in der Regel ein Konto aktivieren, für das eine Kreditkarte oder ein Bankkonto hinterlegt werden muss. Jugendliche können dafür allerdings auch die Kreditkarte von älteren Freund*innen oder Geschwistern oder auch der Eltern nutzen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Online-Glücksspiele. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht Ihre Kreditkarten nutzen kann. Setzen Sie Filter ein, damit Ihr Kind vor Glückspiel-Seiten geschützt ist.